Die Malerei von Wolfgang Dokulil entwickelte sich vom Surrealen, Träumerischen zur un-gegenständlichen Malerei. Da zeigt sich das un- als Verneinung des Gegenstands. Kein Gegenstand ist im Bild sichtbar. Das Unsichtbare ist im Bild.
Das Unsichtbare wird sichtbar gemacht. Ein scheinbarer Widerspruch, die Negation des Sichtbaren im Sichtbaren.
Wodo malt nicht vorwiegend körperlich (etwa gestisch / haptisch). Er malt nicht hauptsächlich nach geistigen Vorgaben (Bildidee, Konzept, Ausgedachtes). Die materiellen Vorgaben des Mediums wollen beachtet werden. Darüberhinaus arbeitet er spontan, intuitiv, im Hier und Jetzt. Es gibt keine klar definierten Regeln (außer dieser).
Der Anfang ist immer ungewiss – die Auswahl der Malfläche, der erste Farbauftrag … Im weiteren Prozess spürt wodo den Farben, Kontrasten, Flächen und Linien nach. Vordergründiges wird übermalt, wird unsichtbar gemacht. Tieferliegende Schichten dringen stellenweise durch, sind grundlegend. Gedanken fließen. Zusammenhänge, Widersprüche, Klänge, Stimmungen tauchen auf. Räumliche Tiefe wird erahnt. Das Unsichtbare befindet sich unter der Oberfläche.
Tatsächlich öffnen sich immer wieder neue Möglichkeiten der Bildfindung, etwa in der Collage. Realität drängt sich immer wieder ins Bild, brodelt unter der Oberfläche, verschwindet wieder …
Für ein Bild braucht wodo einige Tage, manchmal Wochen, selten Jahre. Der Titel findet sich nachträglich und wird manchmal geändert. Fertig ist das Bild, wenn es verkauft ist.