• Das Un

    Das „Un“ ist ein faszinierendes Phänomen, das in vielen Bereichen unserer Sprache, unseres Denkens und unserer Welt auftaucht. Es steht oft für das Unbestimmte, das Unfassbare oder das, was sich unserer direkten Wahrnehmung entzieht. Es ist ein Zeichen für die Grenzen unseres Wissens und gleichzeitig eine Einladung, darüber hinauszudenken.

    In der Sprache ist das „Un“ ein mächtiges Werkzeug. Als Präfix verneint oder kehrt es Bedeutungen um: „Unmöglich“ macht aus dem Möglichen das Unerreichbare, „Unsichtbar“ entzieht etwas unserer visuellen Wahrnehmung, und „Unendlich“ beschreibt, was keine Grenzen kennt. Das „Un“ öffnet damit eine Tür zu einer Welt des Gegenteils, des Verborgenen und des Unaussprechlichen.

    Doch das „Un“ ist mehr als nur ein sprachliches Phänomen. In der Philosophie und Psychologie begegnen wir Begriffen wie dem „Unbewussten“ – jenem Teil unseres Geistes, der sich unserer bewussten Kontrolle entzieht und doch unser Handeln und Fühlen maßgeblich beeinflusst. Das Unbewusste ist ein Ort der Träume, der verdrängten Erinnerungen und der unerklärlichen Intuitionen. Es erinnert uns daran, dass wir nicht alles verstehen oder kontrollieren können.

    Auch in der Naturwissenschaft stoßen wir auf das „Un“. Die Unendlichkeit des Universums, die Unschärferelation in der Quantenphysik oder das Unbekannte in der Erforschung des Weltraums – all diese Konzepte zeigen, dass es immer etwas gibt, das jenseits unseres derzeitigen Wissens liegt. Das „Un“ wird hier zum Symbol für die Neugier und den Wissensdrang der Menschheit, die stets danach strebt, das Unbekannte zu erforschen und zu verstehen.

    In der Kunst und Literatur wird das „Un“ oft als Quelle der Inspiration genutzt. Das Unheimliche, das Unerklärliche oder das Unvollendete kann Werke von großer Tiefe und Emotionalität schaffen. Es ist das Unausgesprochene, das zwischen den Zeilen liegt, das uns zum Nachdenken anregt und uns berührt.

    Das „Un“ ist also weit mehr als eine sprachliche Vorsilbe oder ein abstraktes Konzept. Es ist ein Ausdruck für das, was wir noch nicht wissen, was wir noch nicht erfassen können – und vielleicht nie vollständig werden. Es erinnert uns daran, dass das Leben voller Geheimnisse und ungelöster Rätsel ist, die es zu entdecken gilt. Das „Un“ ist eine Einladung, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen und uns immer wieder aufs Neue zu wundern.

    In einer Welt, die oft nach klaren Antworten und eindeutigen Lösungen strebt, ist das „Un“ eine Erinnerung daran, dass das Ungewisse, das Unvollkommene und das Unbekannte ebenso Teil unserer Existenz sind – und dass gerade darin die Schönheit und die Tiefe des Lebens liegen.

    (DeepSeek)

  • Das verborgene Unbehagen

    Das Unsichtbare in der Malerei, das Unding in der Objektkunst und das fehlende Wort bezeichnen den Kern der Kunst von Wolfgang Dokulil. In solcher Klarheit setzte sich dieses Konzept erst nach 2020 durch. Die abwesende äußere Realität war unausgesprochen schon früher in seinem Werk spürbar. Nun scheint die Welt gänzlich unerträglich geworden zu sein. Diese Kunst thematisiert das verborgene Unbehagen, über dem ein schöner Schein liegt.